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Das Wandelkonzert im Urteil der Presse

 

  presse  
  Artikel in der "Neuen Wernigeröder Zeitung" Ausgabe 19/2012  

 

Die Presse brachte über das Wandelkonzert der GFF KLoster Drübeck Folgendes

 

Musikalisches Wandeln durch Kloster Drübeck

 

Am ersten Sonntag im September erlebten die ehrwürdigen Mauern des Klosters Drübeck ein ungewöhnliches musikalisches Ereignis, ein Wandelkonzert mit Musik und Poesie zwischen Sommer und Herbst, das Mitglieder des „Grünen Salons" mit viel Engagement und Feingefühl für Interpreten und Örtlichkeiten vorbereitet hatten.
Wir sind als Konzertbesucher gewohnt, uns still auf unserem Platz niederzulassen, um den Musikern zu lauschen. Wir genießen dabei auch den würdigen Kirchenraum oder die moderne Architektur eines Konzertsaales, nehmen aber die Räumlichkeit eigentlich nur als Hintergrundfacette wahr.
Bei einem Wandelkonzert gerät alles in Bewegung. Die Teilnehmer sitzen, vielleicht mit einem Getränk, locker verteilt im Raum, lehnen an Wand oder Säule und erwandern sich im Laufe eines Konzerts ein historisches Gelände. Dabei erleben sie die Musik mit offeneren Sinnen.
Im modernen Konzertsaal der Domänenscheune begannen die Musiker der Formation „Cantago Nuevo" mit dem „Sommer" aus Vivaldis , Jahreszeiten", wunderbar temperamentvoll gespielt von der Geigerin Susanne Schulz und der Pianistin Miyuki Motoi. Eingestimmt wurden die Zuhörer durch die nachdenklichen Betrachtungen über das Wandeln in einem meditativen Sinn von Sydney Gromnica und ein Sommergedicht, vorgetragen von einem Mitglied des „Grünen Salons", dem diese Veranstaltung zu verdanken war.
Wer wandelt, muss auch bereit sein, sich zu wandeln. So begann mit Ebner-Eschenbachs „Sommermorgen" auch gleich die poetische Zeitreise, auf die die Zuhörer mitkommen sollten. Ein großer musikalischer Bogen wurde jetzt mit „Sommer im Hafen von Buenos Aires" (Piazolla) geschlagen, bei dem Jho Kaufmann gekonnt das Akkordeon spielte.
Den Sommer konnte man da-nach unter der Klosterlinde mit al-len Sinnen erfahren. Hier sangen die Vögel mit, und schließlich entdeckte und verfolgte die Geigerin mit der zauberhaft beschworenen „Lerche" (Anghelus Dinicu), die eben in einem Gedicht zitiert worden war, den imaginären Vogel so suggestiv, dass Natur und Kunst in eins verschmolzen.
Die Zeitreise führte jetzt mit einem Gedicht von Walther von der Vogelweide (Unter der linden) in die Vergangenheit der Poesie.
Ein Weg durch das abwechslungsreiche Gelände führte die Zuhörer in den idyllischen kleinen Rosengarten, wo die Musiker bereits warteten, ausgestattet mit E-Piano, Geige und Akkordeon. Gedichte („Sommerbild" und „Rose" von Hildegard Jahn-Reinke) nahmen Bezug zum floralen Aspekt des Sommers. Die Musiker spielten das japanische Volkslied „Hana"-„Blüten".
Wir wandelten nun zu einer Besonderheit des Klosters Drübeck, zu einem der Stiftsdamengärten. Hier saßen die Lauschenden auf dem durch Mauern eingefaßten Rasen, ein gerader Weg führt auf das kleine Gartenhäuschen zu, in dem die Musiker mit ihren Tönen Gedanken bündeln, neue Klänge anbieten und einen bisher unbekannten Raum ganz neu erleben lassen - diesmal brasilianisch. Die Veranstalter verbanden diesen Ort mit dem Motiv des Wassers (Goethes Gesang der Geister über den Wassern).
In dem eindrucksvollen romanischen Kirchenraum erklang danach der 2. Satz (Allegro) aus einem Violakonzert von Telemann. Susanne Schulz unterstützte mit ihrer Bratsche in schöner Harmonie mit dem großen schlichten Raum den meditativen Ernst, der sich hier einstellt.
Das moderne Eva-Hessler-Haus lud darauf zu Tanz und Vergnügen ein. Das Trio spielte Tango und als Glanzstück übermütigsten Musizierens spielt Jho Kaufmann nicht nur höchst artistisch auf dem Akkordeon, sondern er gab auch noch gleich den temperamentvoll musizierenden Columbianer.
Die Wanderung endete da, wo sie begonnen hatte: in der Domänenscheune.
Die Zeit ist vorgerückt. Ein Gedicht von Rilke („Herbsttag") führte uns in den Herbst hinein und Vival¬dis „Herbst" aus den Jahreszeiten" nimmt uns weiter mit. Mit Astor Piazolla, dessen „Herbst in Argentinien" („Otono Portenio") ganz andere musikalische Assoziationen hervorrief, führten uns die Musiker auch in eine neue reiche Musikwelt.
Dieses Wandelkonzert hat uns gewandelt!                     

 Hella Germelmann

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