Ein Strahlen ist verloschen |
Zum Tode von Brunhilde Langelüddecke |
Die Nachricht erschüttert. Brunhilde Langelüddecke lebt nicht mehr. Die langjährige Verwaltungsleiterin und Geschäftsführerin des Klosters Drübeck starb in der Blüte ihrer Jahre. Sie verkörperte das neue Kloster, einen Ort der Sinne, offen für all jene, die die Schönheit, gepaart mit Stille, zu schätzen wußten. Sie hat die Veränderungen maßgeblich initiiert. |
Brunhilde Langelüddecke schien Energie pur zu sein. Handfest und bodenständig, dabei von unglaublichem Charme, charismatisch und von nie versiegender Heiterkeit, so setzte sie manches durch, was unerreichbar schien. Wie eine Löwin um ihre Jungen, so kämpfte sie für „ihr“ Kloster. All die schweren Jahre der Sanierungen waren Jahre, in denen ihre Energie und ihr Glaube an den Erfolg vielfach gefragt waren. Jeder abgeschlossene Bauabschnitt war ein innerer Triumph für sie. Auch wenn sie sich schwer von der alten großen Scheune trennte, in der sie so vielfältige Ausstellungen organisiert hatte, am Ende war sie auch über dieses i-Tüpfelchen der Klostersanierung glücklich. |
Die einzigartige romantische Nacht – wäre sie ohne Brunhilde Langelüddecke so geworden? Sie inspirierte ihre Mitarbeiterinnen, ließ ihr feines ästhetisches Gefühl für Blumen- und andere Arrangements auf sie übergehen, riß mit und munterte auf, sie war ein Motor mit scheinbar unerschöpflicher Kraft. |
Als sie zurückgestuft wurde und nicht mehr Geschäftsführerin sein durfte, war sie ein Vogel mit gestutzten Flügeln. Sie litt, aber sie zeigte es nicht, sie kämpfte. Und dachte gleichzeitig über neue Perspektiven nach. „Weißt du“, sagte sie einmal zu mir, „vielleicht mache ich mal was ganz, ganz anderes!“Ans Sterben hat sie dabei gewiß nicht gedacht.Christine Trosin |